Pflanzenstoffe – Noch wichtiger als Vitamine?

by Manuel Kurreck 

Sekundäre Pflanzenstoffe haben vielfältige positive Auswirkungen auf unseren Körper. Es existieren ca. 10.000-30.000 Verschiedene! 

Was sind Sekundäre Pflanzenstoffe? 

Sekundäre Pflanzenstoffe sind Schutzstoffe, die Pflanzen im Kampf gegen freie Radikale (z. B. im Sonnenlicht) und in Form von Bitterstoffen gegen Fressfeinde einsetzen. Mit Aromen locken sie dagegen Bestäuber an und dienen der Erhaltung der Art. Die meisten dieser Pflanzenstoffe befinden sich in den obersten Hautschichten wie der Schale. So können sie beispielsweise optimal vor Licht und UV- Strahlungen schützen und sind mitverantwortlich für Farbe und Duft. 

Wirkungen auf unseren Körper 

Sekundäre Pflanzenstoffe sind auch für uns Menschen pharmakologische Allround-Talente: Sie wirken z. B. antioxidativ, aktivieren das lebenswichtige Enzymsystem in der Leber, kurbeln das Immunsystem an, hemmen die Gerinnungsneigung des Blutes, töten Bakterien und Viren, senken schlechte Blutfettwerte und erhöhten Blutdruck, lösen Blutgerinnsel auf und haben biologische Heilkraft die sich die Menschen früher zunutze machten. Viele zählen daher schon seit Jahrhunderten zu bewährten Hausmitteln. Allerdings gibt es auch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die für Mensch und Tier giftig sind. Bei Kartoffeln sollten beispielsweise grüne Stellen und Keime entfernt werden, da der dort vorkommende Pflanzenstoff giftig sein kann. Bei den sekundären Pflanzenstoffen macht besonders die Menge das Gift. Mit 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag brauch man sich aber keine Gedanken machen. 

Kennen Sie diese sekundären Pflanzenstoffe? 

  • Anthozyane: Färben Obst rot und blau, straffen das Bindegewebe durch den Aufbau kollagener Fasern.
  • Carotinoide: Färben Obst und Gemüse gelb und orange, werden zu Vitamin A umgebaut.
  • Catechine: Senken das Hautkrebsrisiko um 87%, fangen freie Radikale 100-mal wirksamer als Vitamin C und 25-mal wirksamer als
    Vitamin E. Sie befinden sich reichhaltig im grünen Tee.
  • Enzyminhibitoren: Mexikanische Frauen erkranken seltener an Brustkrebs, weil sie mehr Hülsenfrüchte essen, in denen diese
    Pflanzenstoffe stecken.
  • Flavonoide: Machen das Vitamin C 20-mal und das Vitamin E sogar 50 mal wirksamer, 1 Riegel Zartbitterschokolade enthält so viele
    Flavonoide wie 6 Äpfel oder 2 Gläser Rotwein. Auch in der weißen Schale von Zitrusfrüchten sind sie enthalten.
  • Glucosinolate: Geben dem Kohl seine Aromen, Kohlesser erkranken seltener an Dickdarmkrebs.
  • Quercetin: Ist ein Anti-Virus-Mittel und Antibiotikum welches z. B. in der Zwiebel steckt.
  • Phytinsäure: Steckt in ballaststoffhaltigen Lebensmitteln wie Getreide und senkt den Insulinspiegel.
  • Phytosterine: Stecken in Pflanzensamen und senken ebenfalls den Cholesterinspiegel.
    Auch wenn die Wirkungen der Pflanzenstoffe zum Träumen schön klingen, leider nutzt der Satz „viel hilft viel“ hier nicht. Auch eine Einnahme durch Kapseln oder Tabletten bringt keinen größeren Nutzen. Carotin zeigt beispielsweise bei Rauchern sogar einen negativen Effekt, wenn diese Beta-Carotin zusätzlich in Tablettenform einnehmen. Vielmehr wirken die Vitalstoffe durch die Vielfalt im Zusammenspiel in der ausgewogenen Ernährung. Täglich 5 Portionen Gemüse & Obst, regelmäßig vollwertiges Getreide, Nüsse Samen und Saaten helfen dabei, unseren Körper ausreichend mit diesen Superstoffen zu versorgen. Wechseln Sie dabei regelmäßig die Sorten, beim Obst und Gemüse z. B. die Farben. So bekommen Sie von allen Pflanzenstoffen genug.

 

Ich freu mich, wenn dir dieser Beitrag weitergeholfen hat. Weitere Beiträge findest du in meinem Blog-Archiv.

Dein Ernährungsberater & Personal Trainer Manuel Kurreck

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